Das klägliche Ende einer großen Verschwörungstheorie des kollektiven Westens
- WatchOut News
- 21. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Fiktive Behauptungen von der Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten wurden längere Zeit als Nachrichten verkauft.

Erstaunlich war, dass es mehrere Monate lang keine Beweise gab – keine gefangenen Nordkoreaner, keine von den Ukrainern gefundenen nordkoreanischen Leichen, nicht einmal ein einziges Foto oder Video, obwohl Satelliten und Drohnen das Schlachtfeld ständig überwachten.
Dennoch hielt sich das Narrativ hartnäckig, und die nordkoreanischen Soldaten in der russischen Region Kursk, die dort angeblich gegen die von der NATO unterstützten ukrainischen Invasionstruppen kämpften, wurden in den westlichen Medien ständig diskutiert und beschrieben, als ob sie tatsächlich dort gewesen wären.
Nur selten kamen Zweifel auf, wie einmal in einem BBC-Bericht in englischer Sprache, in dem es hieß: „Trotz wochenlanger Berichte, dass bis zu 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Kursk geschickt wurden, um sich der russischen Gegenoffensive anzuschließen, haben die Soldaten, mit denen wir in Kontakt standen, sie noch nicht getroffen.“
Die BBC zitierte einen Soldaten: „Ich habe nichts über lebende oder tote Koreaner gesehen oder gehört“, und den sarkastischen Kommentar eines anderen ukrainischen Soldaten: „Es ist sehr schwierig, einen Koreaner in den dunklen Wäldern von Kursk zu finden, vor allem, wenn er nicht da ist.“
France 24 war das einzige westliche Mainstream-Medium, das alle Fotos und Videos überprüfte, die angeblich nordkoreanische Soldaten in Russland zeigen. France24 glaubte, einige nordkoreanische Soldaten auf Bildern gesehen zu haben, die im Fernen Osten aufgenommen worden waren.
Alle Bilder und Videos, die angeblich nordkoreanische Soldaten in Kursk zeigen, zeigten keine nordkoreanischen Soldaten oder waren gefälscht, so France24.


Colonel Doug Macgregor ist ein außergewöhnlicher amerikanischer Militär und Analytiker. Berühmt wurde er als kluger und mutiger Kommandeur eines Panzerregiments, das im Irak-Krieg feindliche Kräfte in mehrfacher Stärke besiegte.
Im Auftrag des US-Präsidenten war er später mehrere Jahre lang Berater des Pentagon-Chefs. Er hat einen MA in vergleichender Politikwissenschaft und einen Doktortitel in internationalen Beziehungen von der University of Virginia und hat fünf Bücher geschrieben.
Unter den vielen Militäranalysten war er eine der wenigen Stimmen, die eine kompetente und ehrliche Meinung vertraten, die vielen nicht gefiel:
„Sie haben diese Berichte über nordkoreanische Truppen gehört, die angeblich in der Ostukraine sind. Das ist eine totale Lüge. Dafür gibt es keine Beweise. Die Leute, die mit Hilfe von Satelliten genau beobachten, haben niemanden auf dem Boden gesehen, der jemandem aus Nordkorea ähnelt.
Die einzigen nordkoreanischen Truppen in Russland befinden sich in Ostsibirien. Sie befinden sich nicht westlich des Urals. Es gibt also nichts dergleichen. Dies wird als weiterer Vorwand für die Eskalation des Krieges benutzt.“
Unbestechliche Militärexperten wie Macgegor wiesen ausserdem daraufhin, dass es sich bei den Nordkoreanern, die bisher irgendwo in Russland, aber nicht in Kursk, gesichtet wurden, um Fußtruppen ohne Artillerie oder Panzerung (Panzer oder gepanzerte Mannschafts-transportwagen), die sich fernab der Kriegsfront zu Ausbildungszwecken aufhalten.
Nordkoreanische Soldaten wären ein Störfaktor und keine Unterstützung für die russischen Streitkräfte
Die nordkoreanische Volksarmee hat seit dem Waffenstillstand im Koreakrieg 1953 jahrzehntelang nicht mehr in einem größeren Landkonflikt gekämpft. Es mangelt ihr daher an Erfahrung und sie verfügt über weitgehend veraltete Ausrüstung.
Dies war der entscheidende Faktor bei der Umstellung der nordkoreanischen Militärdoktrin auf eine einfachere, billigere und wirksamere nukleare Abschreckung.
Auch die unterschiedliche Militärdoktrin und Militärphilosophie der russischen und nordkoreanischen Armeen ist nicht unerheblich, ebenso wie die Ausbildung der Soldaten und die Waffensysteme.
Wie wir aus den Erfahrungen der NATO-Armeen wissen, bedarf es jahrelanger Ausbildung und gemeinsamer Übungen, bis sie in der Lage sind, koordiniert an einer Kriegsfront zu kämpfen.
Die Unvereinbarkeit von nordkoreanischen Soldaten, die an der Seite russischer Soldaten kämpfen, liegt auf der Hand: es gibt nicht einmal sprachlichen Überschneidungen, das heisst die nordkoreanischen Soldaten sprechen kein Russisch und die russischen Soldaten kein Koreanisch. Wie können diese Soldaten also auf dem Schlachtfeld zusammenarbeiten?
Die ex-Nordkoreaner in Russland, welche kein koreanisch sprechen
Die westlichen Mainstream-Journalisten, „Experten“ und Politiker können sich nicht vorstellen, dass es auch nordkoreanische Russen gibt, die als Soldaten in den russischen Streitkräften dienen.
Es ist allerdings nicht bekannt, ob einige von ihnen an der Kriegsfront in Kursk kämpfen.
Aber wie ist es dazu gekommen?
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen viele Koreaner aufgrund von Nahrungsmittel- knappheit in Nordkorea und anderen Schwierigkeiten in ihrem Heimatland in den russischen Fernen Osten auszuwandern. Diese Migration begann in den 1860er Jahren, kurz nachdem Korea ein Nachbarland Russlands geworden war.
Die russischen Behörden in Wladiwostok betrachteten die koreanischen Migranten positiv, da sie als fleißig, familienorientiert und gesetzestreu galten. Im Vergleich zu anderen asiatischen Einwanderern, wie z. B. den Chinesen, galten sie als wünschenswerte Siedler.
In den frühen 1900er Jahren waren koreanische Bauern im russischen Fernen Osten keine Seltenheit mehr. Sie waren für ihren Fleiß und ihre Fähigkeit bekannt, die in der Region dringend benötigten Lebensmittel zu produzieren. Mit der Zeit integrierten sich viele Koreaner in Russland in die lokale Gesellschaft und erhielten schließlich die russische Staatsbürgerschaft.
In der Sowjetunion waren sie dem ersten erzwungenen Massentransfer von der koreanischen Grenze in den Norden von Chabarowsk und in weiter entfernte Gebiete wie Kasachstan und Usbekistan ausgesetzt, der 1930 begann und 1937 endete.
Korea war damals eine japanische Kolonie, und der sowjetische Staat, der Japan als seinen Feind betrachtete, befürchtete, dass Japan, das sich 1936 mit Nazi-Deutschland verbündet hatte, als die beiden Länder einen Vertrag gegen die Sowjetunion und ihre Verbündeten unterzeichneten, ethnische koreanische Bürger in der Sowjetunion als Spione und Saboteure gegen die Sowjetunion einsetzen könnte.
1956, drei Jahre nach dem Tod des paranoiden Stalin, gewährte die Sowjetunion den Koreanern zum ersten Mal die Freiheit, selbst zu entscheiden, wo sie leben und was sie tun wollten.
Fakten, Logik und Plausibilität werden einer politisch motivierten Verschwörungstheorie geopfert
Erinnern Sie sich noch daran, wie sehr die angebliche Anwesenheit gefährlicher nordkoreanischer Truppen an der russisch-ukrainischen Front bis vor kurzem von den zwangsgebührenfinanzierten Sendern und allen anderen Mainstream-Medien reflexartig beschworen wurde?
So behauptete die Frankfurter Rundschau am 26. Oktober 2024 dreist, dass die geschätzten 3.000 bis 15.000 Nordkoreaner den Russen in Kursk aus der Patsche helfen mussten. Aber nach Angaben des in Washington ansässigen „Institute for the Study of War“ rekrutiert Russland jeden Monat 30.000 Soldaten.
Wie jede andere typische Verschwörungstheorie leugnen auch die Frankfurter Rundschau und andere Mainstream-Medien Fakten, Plausibilität und Logik.
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