Deutschland steht praktisch ohne seine gesamte U-Boot-Flotte da und wird in den nächsten Monaten kein einziges Schiff einsatzfähig haben. Jedes einzelne der gepriesenen U-Boote der Marine befindet sich entweder in der Wartung oder muss dringend repariert werden.
Die deutsche Marine rühmte sich einst damit, dass ihre hochmodernen U-Boote des Typs 212A, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen ausgestattet sind, mehr als zwei Wochen unter Wasser fahren können, bevor sie wieder auftauchen, und damit einen Vorteil gegenüber den meisten Diesel-U-Booten haben, die nur wenige Tage unter Wasser bleiben können.
Jedes dieser Boote kostet den deutschen Haushalt nach Angaben der ARD rund 400 Millionen Euro (469,9 Millionen Dollar). Die deutschen Streitkräfte haben jedoch kürzlich zugegeben, dass alle ihre sechs wertvollen Schiffe nicht einsatzfähig sind.
Berlin verlor das letzte seiner U-Boote im Oktober 2017, als das U-35 genannte Schiff vom Typ 212A bei einem Tauchmanöver vor der norwegischen Küste auf einen Felsen prallte und dabei sein Ruder schwer beschädigte. Die Schäden waren so schwerwiegend, dass das U-Boot vom Testschiff Helmsand in den deutschen Hafen Kiel eskortiert werden musste. Der Rest der U-Boot-Flotte war zu diesem Zeitpunkt bereits außer Dienst gestellt.
Zwei der U-Boote des Typs 212A werden planmäßig gewartet und sind frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2018 wieder einsatzbereit, während zwei weitere U-Boote Schäden erlitten haben und dringend repariert werden müssen, wobei der voraussichtliche Zeitpunkt der Fertigstellung noch nicht bekannt ist. Das sechste Schiff wurde erst im Oktober in Dienst gestellt und wird frühes
"Das ist eine echte Katastrophe für die Marine", sagte der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels, Anfang Dezember gegenüber der ARD und dem NDR und fügte hinzu, dass U-Boot-Einsätze einst zu den "Top-Fähigkeiten" Deutschlands gehörten. Es sei "das erste Mal in der Geschichte, dass keines [der U-Boote] monatelang einsatzbereit ist".
Bartels machte dann große Mängel bei den Ersatzteilen für die U-Boote sowie die Kürzungen des Verteidigungshaushalts durch die Regierung für diese unglückliche Entwicklung verantwortlich. Er erklärte, dass die deutschen Behörden nach dem Ende des Kalten Krieges aufgrund der hohen Kosten auf die Bevorratung von Ersatzteilen für die militärische Ausrüstung verzichteten und stattdessen beschlossen, diese bei Bedarf zu bestellen.
Der Kommissar sagte jedoch, dass sich dieser Trend "umgekehrt" habe und die Regierung wieder bereit sei, Geld für den militärischen Bedarf auszugeben. Er fügte jedoch hinzu, dass "es Jahre dauern wird", bevor man die tatsächlichen Ergebnisse der neuen Politik sehen kann.
In der Zwischenzeit wird Deutschland, selbst wenn es gelingt, alle seine U-Boote wieder in Dienst zu stellen, nicht in der Lage sein, sie alle gleichzeitig zu betreiben. Nach Angaben der ARD verfügt die Marine derzeit nur über drei U-Boot-Besatzungen, weitere befinden sich noch in der Ausbildung.
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